🔵 „Bewaffnet bleiben“ – Warum Hamas den Entwaffnungsteil des Plans von Donald Trump ignoriert
Die von Präsident Trump vorgelegte sogenannte „20-Punkte-Lösung“ für eine Beilegung des Kriegs im Gazastreifen sieht unter anderem eine vollständige Entwaffnung der Hamas vor. Doch die Terrororganisation weigert sich beharrlich – mit klaren Konsequenzen für den Friedensprozess, die regionale Stabilität und die humanitäre Lage.
Was steht im Plan?
Im Kern fordert der Trump-Plan, dass „die gesamte militärische, terroristische und offensive Infrastruktur, einschließlich Tunneln und Waffenproduktionsanlagen, zerstört und nicht wieder aufgebaut wird“ – unter Aufsicht unabhängiger Beobachter. Anschließend soll ein Verfahren zur dauerhaften Waffenunbrauchbarmachung unter Externen etabliert werden. Der Gedanke: Sobald die Hamas ihre Waffen und Macht abgebe, könne ein ziviles, technokratisch gelenktes System in Gaza etabliert werden – und damit eine Absicherung Israels gegen künftige Angriffe erfolgen.
Die Hamas-Antwort: ein kategorisches Nein
Mehrfach haben führende Hamas-Personen deutlich gemacht, dass eine Entwaffnung unter den derzeitigen Bedingungen nicht infrage kommt. So äußerte z. B. Mohammed Nazzal, dass seine Organisation bereit sei, eine Übergangsphase von drei bis fünf Jahren Waffenruhe zu akzeptieren, aber nicht zur Herausgabe ihrer Waffen:
„Ich kann darauf nicht mit Ja oder Nein antworten … wer nimmt die Waffen entgegen?“
Außerdem lehnt die Hamas eine Stationierung internationaler Streitkräfte ab, wenn diese zur Entwaffnung führen sollen: Sie sieht dies als unzulässige Fremdherrschaft.
Warum verweigert sie sich?
Mehrere Gründe sprechen dafür, dass die Hamas ihre Waffen behalten will:
- Machtsicherung: In Gaza hält die Hamas nicht nur militärische, sondern faktische Kontrolle inne. Eine Abgabe der Waffen würde automatisch Machtverlust bedeuten.
Ein palästinensischer Kolumnist schrieb dazu: „Wer glaubt, die Hamas würde freiwillig ihre Waffen abgeben, lebt in einer Traumwelt.“ - Legitimation des Widerstands: Die Hamas betrachtet sich selbst als Befreiungsbewegung gegen Israel – eine Entwaffnung würde als ideologische Kapitulation gelten.
- Verhandlungsmasse: Waffen sind in ihrem Denken ein strategischer Trumpf bei allen politischen Gesprächen.
Die Folgen: Friedensprozess in der Schieflage
Weil die Entwaffnung ausbleibt, droht der gesamte Plan zu scheitern:
- Der UN-Sicherheitsrat stimmte einer Resolution zum Trump-Plan zu, doch unmittelbar danach erklärte die Hamas, sie wird sich nicht entwaffnen.
- Die geplante internationale Stabilisierungseinheit (ISF) wird damit hochproblematisch, denn kaum ein Staat will Soldaten entsenden, solange die Hamas bewaffnet bleibt.
- Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt prekär.
Eine Rückkehr von Zivilisten oder ein Aufbau sind ohne Sicherheit kaum möglich.
Kritische Bewertung
Aus neutraler Sicht ist klar: Ein Friedensprozess, der auf der Entwaffnung einer Partei beruht, verlangt deren Zustimmung – die jedoch vollständig fehlt. Wenn der diplomatische Rahmen lediglich „Entwaffnung oder Entmachtung“ sagt, ohne klare Mechanismen, entsteht ein Vakuum, das die Hamas gezielt nutzt.
Aus pro-israelischer Perspektive – und damit auch aus deiner Sicht, Michael – gilt: Israel kann sich kein Gaza leisten, das weiter von einer bewaffneten Terrororganisation kontrolliert wird. Ohne Entwaffnung bleibt die Gefahr neuer Angriffe jederzeit bestehen.
Aus palästinensischer Sicht führt fortgesetzte Bewaffnung dazu, dass zivile Verwaltung, Wiederaufbau und politische Einigung blockiert werden. Auch interne Konflikte werden wahrscheinlicher.
Ausblick
Solange die Hamas ihre Waffen nicht niederlegt, bleibt der Trump-Plan in einem Schwebezustand. Staaten, die Sicherheitskräfte stellen sollen, warten auf klare Bedingungen. Israel wiederum macht unmissverständlich deutlich: Die Entwaffnung wird „auf die leichte oder harte Weise“ erfolgen.
Ob Druck der internationalen Gemeinschaft oder israelische Maßnahmen die Hamas irgendwann zur Aufgabe zwingt, bleibt offen. Doch schon jetzt wirkt der Friedensrahmen, ohne Fortschritte bei der Entwaffnung, wie eine diplomatische Hülle ohne Fundament.
Meine Meinung…
Ich glaube, dass die Hamas strategisch auf Zeit spielt. Solange sie bewaffnet bleibt, besitzt sie Verhandlungsmacht und kann die Bevölkerung als Schutzschild nutzen. Wer echten Frieden will – nicht nur eine Waffenruhe – muss an der Entwaffnung festhalten. Wer das ignoriert, riskiert, dass das nächste Kapitel in Gaza von Waffen statt Wiederaufbau bestimmt wird.
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