🔵 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠𝐬𝐚𝐫𝐭𝐢𝐤𝐞𝐥
Die Kritik an Auszeichnung von Sophie von der Tann zieht weite Kreise und zeigt, wie tief das Problem im Journalismus mittlerweile sitzt.
Eine Ehrung für Sophie von der Tann sendet das falsche Signal, weil sie genau jene Fehlentwicklungen bestätigt, die seit Jahren berechtigt kritisiert werden
Es gibt Entscheidungen, bei denen man sich fragt, ob die Preisjurys eigentlich die letzten Jahre verschlafen haben. Die Auszeichnung von Sophie von der Tann gehört definitiv dazu.
Eine Journalistin, die immer wieder durch einseitige und problematische Berichterstattung über Israel aufgefallen ist, wird für genau diese Arbeit ausgezeichnet.
Das ist nicht nur fragwürdig, sondern gefährlich. Denn solche Preise legitimieren und verstärken eine ohnehin schiefliegende öffentliche Wahrnehmung des Nahostkonflikts.
Die Kritik an Auszeichnung zeigt deutlich, dass hier nicht nur ein journalistischer Ausrutscher bewertet wird, sondern ein strukturelles Problem. Viele sehen in dieser Kritik an Auszeichnung sogar einen Wendepunkt in der Diskussion über journalistische Verantwortung.
Warum steht von der Tann überhaupt so massiv in der Kritik?
Der Kern des Problems ist nicht irgendein kleiner Ausrutscher oder ein missglückter Bericht. Es geht um ein journalistisches Muster. Um eine Erzählweise, die in zahlreichen Beiträgen wiederkehrt und die völlig zurecht massive Kritik hervorruft.
1. Selektive Emotionalisierung statt sauberer Kontext
Von der Tann arbeitet gerne mit hoch emotionalen Szenen, die ein klares Bild erzeugen: Palästinenser als reine Opfer, Israel als Aggressor. Die komplexen politischen, historischen und sicherheitsrelevanten Zusammenhänge werden dabei regelmäßig ausgeblendet oder nur oberflächlich gestreift. Israelische Sicherheitsmaßnahmen werden als harte Willkür präsentiert, während Terrororganisationen wie die Hamas häufig nur am Rande vorkommen.
In mehreren Beiträgen stand nicht die Realität eines Landes im Fokus, das seit Jahrzehnten unter Raketenbeschuss steht, sondern ein Narrativ, das sich nahtlos in die westliche Filterblase einfügt: starke Bilder, leicht konsumierbare Empörung, wenig Tiefgang.
2. Verzerrte Darstellung israelischer Sicherheitslage
Ein wiederkehrender Kritikpunkt lautet, dass von der Tann israelische Bedrohungsszenarien relativiert. Die Tatsache, dass jüdische Zivilisten seit Jahren Ziele von Terroranschlägen sind, dass Kinder in Israel in Bunkern aufwachsen und dass Hamas und Iran offen zur Vernichtung des Staates Israel aufrufen, findet in ihrer Berichterstattung häufig nur am Rand statt. Wer Israel ständig als überpowerte Besatzungsmacht zeichnet, verschiebt das Bild von Ursache und Wirkung.
Genau das führt dazu, dass die Realität unscharf wird und am Ende ein moralisches Schwarz-Weiß entsteht, das der Situation in keiner Weise gerecht wird.
3. Unsaubere Trennung zwischen aktivistischem Storytelling und Journalismus
Von der Tann gilt vielen nicht ohne Grund als eine der Stimmen, die Aktivismus und Berichterstattung erkennbar vermischen. Ihre Beiträge greifen häufig Narrative auf, die in aktivistischen Netzwerken kursieren, bevor sie sauber überprüft oder journalistisch eingeordnet wurden. Komplexe Sachverhalte werden in moralische Kurzformeln gegossen. Das mag emotional funktionieren, journalistisch aber ist es eine Bankrotterklärung.
Es geht nicht darum, pro-israelisch zu sein. Es geht darum, die Realität vollständig und korrekt abzubilden. Wer das nicht tut, betreibt Meinung statt Aufklärung.
4. Fehlende Perspektivenvielfalt
Einer der gravierendsten Punkte: israelische Stimmen kommen zu selten vor. Experten aus Israel, Sicherheitsfachleute, Betroffene jüdischer Gemeinden oder Analysten der Region bleiben bei ihr oft außen vor. Stattdessen dominieren Bilder und Aussagen, die sich nahtlos in das Narrativ einer zutiefst asymmetrischen Konfliktlogik einfügen. Die Folge: Ein verzerrtes Bild, das am Ende Antisemitismus verstärkt, weil es jüdische Selbstverteidigung als überzogene Gewalt inszeniert.
Und genau dafür gibt es jetzt einen Preis?
Was die Sache so bitter macht, ist nicht nur die Kritik an ihrer Arbeit, sondern dass diese Kritik seit Jahren bekannt ist. Medienwissenschaftler, jüdische Organisationen, israelische Sicherheitsexperten und sogar ehemalige Kollegen haben wiederholt beanstandet, dass ihre Nahostberichterstattung Schlagseite hat. Und statt dieses Problem endlich ernst zu nehmen, setzt die Jury noch einen oben drauf und belohnt es.
Das sendet gleich mehrere verheerende Signale:
- Einseitigkeit wird belohnt, nicht hinterfragt.
- Aktivistische Rhetorik zählt mehr als journalistische Sorgfalt.
- Israel-feindliche Narrative gelten inzwischen als Ausweis moralischer Überlegenheit.
Wer Preise vergibt, prägt Standards. Und wer solche Preise vergibt, senkt sie. Drastisch.
Wen trifft diese Preisvergabe wirklich?
Am Ende betrifft es nicht nur Israel. Es betrifft die deutsche Öffentlichkeit, die Medienethik und jede jüdische Gemeinde, die tagtäglich erlebt, wie antiisraelische Berichterstattung Antisemitismus anheizt. Es betrifft Menschen, die auf verlässliche Informationen angewiesen sind, um zu verstehen, was im Nahen Osten passiert. Und es betrifft die Glaubwürdigkeit des Journalismus, der ohnehin unter Druck steht.
Einordnung dieses Wahnsinns:
Sophie von der Tann mag sich über ihre Auszeichnung freuen. Aber die Medienlandschaft sollte es nicht. Denn prämiert wird hier keine hervorragende journalistische Arbeit, sondern ein einseitiger Blick auf einen der komplexesten Konflikte der Welt. Genau die Art von Berichterstattung, die Israel dämonisiert, jüdische Sicherheitsbedürfnisse delegitimiert und die moralische Orientierung der Öffentlichkeit verzerrt.
Wer Journalismus ernst nimmt, muss sagen: Das ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Und zwar ein gefährlicher….
